Robe Chiara oder ein kleines Nähdesaster...

Hallo Ihr Lieben

Ein Kleid, das mich einiges an Zeit und Nerven gekostet hat ist meine "Robe Chiara" von Make my Lemonade. Schon ne ganze Weile liebäugelte ich mit dem Schnitt und kaufte ihn Anfang dieses Jahr, als Papierschnitt, direkt by Make My Lemonade. Er passt mit dem U-Boot-Ausschnitt, den überschnittenen Schultern und der Tight & Flare Passform, genau in mein Beuteschema und ich freute mich sehr auf dieses Projekt.

Es war eines von vier oder fünf Kleiderschnittmuster, die ich mir für diesen Sommer auf meine Liste gesetzt habe und die ich mir grössten Teils als Papierschnitte kaufte.

Neugierig welche es sind? 

Robe Andria von Anne Kerdiles , habe ich Euch hier schon gezeigt.

Fringe Dress von Chalk and Notch, werde ich Euch bald zeigen...

Kielo Wrap Dress von Named Pattern, habe ich noch nicht genäht.

Die Robe Chiara habe ich mir, wie auch die Robe Andria, fürs Nähweekend im April zugeschnitten und freute mich darauf, dort zwei etwas aufwändigere Teile zu nähen. Andria ging wie Butter und passte auf Anhieb wie für mich gemacht. Doch Chiara... 

Chiara entpuppte sich als ein kleineres Desaster und brachte mich an den Rand der Verzweiflung. Obwohl ich mich genau ausgemessen hatte und beide Schnitte in der Grössentabelle, für die Körpermasse und die Masse des fertigen Kleidungsstücks, die selben Grössen angegeben hatten, war die Robe Chiara viel zu gross. 

Und da dort, wo die üblicherweise die Seitennähte sind, die gefütterten Ärmelteil, übereinander liegend, direkt am Rockteil angenäht sind, war die einzige Möglichkeit, das Kleid anzupassen, am Rücken. Ihr ahnt es schon, dort war der Nahtverdecktereissverschluss natürlich schon eingenäht. Zum  Glück war da eine sehr begabte Näherin, die mir alles fein säuberlich absteckte und mir so, das Weiternähen ermöglichte.

Und als wäre das nicht schon genug, stand der Halsausschnitt vorne, zu allem Elend, auch noch deutlich ab, ziemlich sicher in Folge der Anpassung am Rücken. Also musste auch der geändert werden und das obwohl, das Rockteil schon aufwändig und kompliziert am Oberteil zwischen Futter und Aussenstoff angenäht war und auch der Halsausschnitt bereits an der Nahtzugabe eingeschnitten und mit einer Untersteppnaht versehen war. Mühsames auftrennen war angesagt! Abgesehen vom Grössenproblem, ist die Anleitung sehr rudimentär gehalten und einzelne Schritte sind nicht eindeutig beschrieben. Auch das Nähvideo zum Kleid, zeigte diese Schritte nicht. An den Ärmelteilen zum Beispiel fehlen die Passzeichen für die Schulternaht, was das Einsetzten der selben sehr mühsam gestaltet. Insbesondere da vorgeschlagen wird, dass die Nahtzugaben von Aussenstoff und Futter des Oberteils zuerst eingeschlagen werden und dann die Ärmel in einem Rutsch im Sandwich dazwischen eingenäht werden. Auch beim Zusammenfügen von Oberteil und Rock, wird der Rock geschlossen, und das Oberteil bleibt an der hinteren Mitte offen, wobei das Oberteil zwischen Aussenstoff und Futter genäht wird. Alles in allem stellte mich der Schnitt, vor einige Herausforderungen.

Das Kleid wurde nicht mehr fertig im Nähweekend und lag ein paar Wochen unberührt in einer Kiste, bis ich den Mut wieder fand, und mich entschied, dem Teil nochmals eine Chance zu geben. 

Und nun ist es endlich fertig... so ganz wohl fühle ich mich allerdings nicht darin. Wieso, kann ich nicht wirklich sagen. 

Ist es wegen seiner nervaufreibenden Entstehungsgeschichte? Das müsste es ja eigentlich nicht sein, denn ich könnte ja doppelt stolz sein, dass ich es trotz allem geschafft habe... Oder ist es wegen dem Stoff? Irgendwie zu hell für mich oder zu leicht für den Schnitt?

Ich weiss es nicht! Vielleicht muss ich es einfach mal anziehen und vielleicht, fühle ich mich ja dann trotzdem wohl...

Habt ihr auch schon solche Nähkatastrophen erlebt? Oder Aufwändige Projekte, die ihr dann doch nicht anziehen mögt?? Ich werde dem Schnitt bestimmt früher oder später nochmals eine Chance geben... Dann aber eine Grösse kleiner und mit einem etwas festeren Stoff!

Habts fein ihr Lieben, geniesst die Ferien! 

Bis bald Eure Rebekka